>

Presse allemande


Deutsche Pressestimmen

Der Mittag


Um zu Kergs Bildern zu gelangen, muß man wissen, daß Kerg ein im wirklichen Sinne moderner Mensch ist. Und das heißt, ein Mensch, der um die Überschau bemüht ist, Überschau über alle Bereiche des Daseins, die er bewußt in sein Leben – und das ist letzten Endes seine Kunst – miteinbezieht. Dieses bewußte Bemühen um die Problematik des modernen Lebens läßt seine Bilder in gewisser Weise kühl erscheinen. Aber es ist eine Kühle, die ein Fragender seinem Gegenstand gegenüber haben muß, wenn er dessen Problematik zu lösen sucht, das seinen Abstand fordert. Und diese Kühle macht gerade die Ruhe und Harmonie aus, die von Kergs Bildern ausgeht. Äußerlich hat Kerg vieles mit Paul Klee gemeinsam, dessen Schüler er kurze Zeit gewesen war. Da sind manche Ähnlichkeiten in den durch den Pinselschwung bestimmten Formen oder in der Art und Weise, wie durch kleine “Farbsteine” die Bildfläche zusammengesetzt wird. Auch bevorzugt Kerg ein tiefleuchtendes Blau-Violett, das für Klee so charakteristisch ist. Doch sind Kergs Bilder ganz anders, weil er von anderen Voraussetzungen, von anderer Haltung ausgeht. Ist es bei Klee eine Art poetisches Element, so ist es bei Kerg ein musikalisches Kompositionselement, das Formen und Farben bestimmt. Die Komposition dekorativer Figuren aber vereint sich immer stärker, je reifer der Künstler wird, mit Erscheinungsformen aus der Erinnerungsdimension, die seinen späteren Bildern ein neues Element, eine Transparenz verleihen. Vorsichtig tastet er sich an die Gestalt heran, immer wieder ist ihm dasselbe Motiv Objekt: Häfen, Wasser, bewegtes Leben, Leuchten des Tages, Leuchten der Nacht. Vielleicht aber sind es auch Symbole seiner eigenen Existenz, die er mit kräftigem Pinsel in Konturen und Zeichen auf die Leinwand bannt oder durch Neben- und Übereinandersetzen der Farben zu tiefem Leuchten und kühlem Glanz aufbaut.

Abendpost – I.R.


Theo Kergs Bilder leben von ihrer farbigen Grundstimmung her. Er bevorzugt Blau, warmes, dunkles und helles Blau, gelegentlich Rot oder Ocker. Diese Gründe üben einen höchst suggestiven Reiz aus, sie sprechen unmittelbar an und “stimmen” den Betrachter ganz spontan. Aus dieser Stimmung heraus erfährt man, was sich an Augenerlebnis im Maler in einer Zwischenwelt von Zeichen und Spiegelungen schöpferisch umgesetzt hat. Die Bildfläche wird zu einer Art Projektionsfeld, auf der sich Schichten transparent übereinander legen…Die Spiegelungen werden in Flächenreflexe aufgelöst, die musikalische Wiederholungen gestatten…Dabei werden die Flächen sehr sorgfältig bearbeitet: sie werden geglättet, tiefer liegende Schichten werden herausgeschabt, durchsichtig lasierend gestupft, um zum Leuchten zu kommen…

Frankfurter Allgemeine Zeitung – d.s.


In einem Teile der Bilder setzt sich Form zu Form in Beziehung, und dann kommt es zu sehr schönen, überzeugenden Ergebnissen. Er erreicht dann die Geschlossenheit der großen Vorbilder aus der Malerei unseres Jahrhunderts…

Hamburger Anzeiger – Helmut Geiss


Daß die Kerg’sche Farbenskala durchaus an das in Paris schon immer übliche anschließt – man vergleiche einmal seine zarten Blaustufungen mit denen auf Renoirs Mädchenbildnis im Städel – gilt in einem Lande mit ungebrochener malerischer Tradition ja nicht als ein Manko und kann nur im Raum ständiger Umstürze und verzweifelten Suchens Kopfschütteln hervorrufen. Die “bonne peinture” hat sich auch hier wieder einmal durchgesetzt. Nur wie Kerg die Intensität seiner Farben zu steigern vermag, indem er große ungebrochene Farbflächen durch kleinere Farbkompartimente mit größerer Wärme stützt, das haben wir in dieser Art noch nicht gesehen. Gerade dadurch tritt dann auf seinen letzten Bildern die Lokalfarbe nur noch leuchtender hervor…Die Ruhe, die diese Bilder ausstrahlen, liegt aber nicht nur in ihrer ausgewogenen Farbigkeit, die jede Dissonanz, jede Brutalität vermeidet, sondern ebenso stark in der formalen, der graphischen Struktur. Im allgemeinen sind es gerade durchlaufende Konturen, die dann in einem sanften Schwung gegen die ursprüngliche Richtung geführt werden. Auch sie tragen so zur Geschlossenheit der Bilder bei…Die “Expression la plus complète”, die Courbet von den Werken der Maler fordert, hier, in den Werken Kergs, ist sie zu finden.

Neue Presse

Die Werke von Theo KERG, die vom 8.-22. Februar 1958 in der Galerie Jos. BEFFA, 12, Montereyavenue Luxemburg, gezeigt werden, sind engere Auswahl kleiner Formate der Ausstellung, welche von September bis Oktober 1957 bei Gerd ROSEN, 215, Kurfürstendamm, Berlin, und von Dezember 1957 bis Januar 1958 im Schlößchen Bellevue, Kassel (Organisatoren: Staatliche Werkkunstschule und Städtische Kunstsammlungen, Kassel) gastierte.

 

Einige Auszüge aus der Berliner Presse:

Farbenrhythmen…Die Farben klingen golden und schwer in Gelb und Rot, hell und hart in Blau und Grün…Sie sind spielerisch verschlungen, geschmackvoll abgestuft, ohne Leidenschaft vorgetragen, und Kergs Erfolg, den er in Frankreich und Amerika seit zehn Jahren genießt, wird in der unaufdringlichen Ansprache an das Gefühl des Publikums gründen. Es meint sich vor seinen Bildern angenehm erwärmt, in einen sehr sanften, sehr vordergründlichen Zauber gehüllt. In langer und getreulicher Tätigkeit vor der Leinwand entfaltet sich seine ursprüngliche Begabung, sein positives Temperament, und es entsteht dann ein so fürstlich strahlendes Bild wie das von der “Stadt, in der der König ein Kind war”.

Der Tagesspiegel – C.H.


Seine Bilder sind nicht Übersetzungen von Leidenschaften, sondern von Landschaften. Wohlabgestimmt, in obendrein raffiniertem Wechsel von Glatt und Rauh, von Matt und Glänzend. Der ganze Reiz einer gepflegten “peinture”, einer Malerei um ihrer selbst willen, aber doch mit dem heute gleichsam moralischen Wunsche zur Ordnung.

Telegraf – F.A. Dargel


Mitunter spielen allerdings noch vage Erinnerungen an Markt-, Hafen- und Flugplatz-Szenen in Kergs Bilderwelt herein aber das ist nicht mehr so ganz ernst gemeint und gibt dem Maler kaum viel mehr als den willkommenen Vorwand, festliche Orange-, Blau- und Grüntöne auf seiner Leinwand aufschimmern zu lassen. Was an diesen Bildern besticht, ist weniger die Kraft als vielmehr die Geschmackssicherheit eines Malers, der sich im Bereich der Farbe mit intuitiver Sicherheit bewegt.

Berliner Morgenpost – E.K.


Mit südlicher Leidenschaft…Auch für Theo Kerg ist die Farbe primäres Ausdrucksmittel, nur ist sie bei ihm mehr poetisches als dramatisches Element. An den hier gezeigten Ölbildern und Gouachen zeigt sich der lebhaft vorwärtsdrängende Intellekt dieses Malers. In gut gebauten Kompositionen mit einem sublimen Gefühl für Farben (die oft leuchten wie an alten Kirchenfenstern), haben diese Bilder einen genau skandierenden Rhythmus, der das Gegenständliche überflüssig macht…

Die Welt – Gisela Huwe


Die interessante, oft delikate Farbigkeit, die sich bald in kerniger Spachtelarbeit, bald in malerisch diffiziler, lackfarbener Altmeisterlichkeit zeigt, nimmt den Betrachter schnell für das Werk ein…In den Ölbildern nun, die alle jüngeren Datums sind, wird die Farbe zum höchsten Gestaltungsprinzip. Die Form tritt zurück, gegenständliche Anklänge lassen sich nur noch ahnen. Auch die Titel bestätigen die Wendung zu reinen Stimmung. Die Farbe als alleiniger Träger der Stimmungswerte zaubert in reizvollen Rot- und Blaukompositionen Morgen- und Abenddämmerungen hervor, sie läßt “Rote Inseln” entstehen und treibt ihr Spiel mit “Licht und Schatten”…

Der Tag – K.G.


Vor den Bildern von Theo Kerg (bei Gerd Rosen) ist man versucht, von Schönheit zu sprechen…wenn dieser Begriff in der modernen Ästhetik nicht so ungeklärt wäre. Sagen wir also: angenehm. Harmonische Klänge sind wie bei einer Notenschrift aus Farben festgehalten…So sehr das Farbliche bei seiner Malerei den Ausschlag gibt, auf Linie und den Bildaufbau aus Linien ist nicht verzichtet. Es steckt mehr Tradition, Intelligenz, Disziplin und Arbeit an sich selbst in diesen Bildern, als der Unbefangene zuerst annehmen mag. Allerdings kommt uns Kerg nicht mehr gegenständlich im alten Sinne, und er verzichtet auch auf den in der klassischen Malerei überlieferten Kontrapunkt sämtlicher Komplementärfarben. Pro Bild eine einzige Tonart – das ist das vorzugsweise angewendete Verfahren. Blau-dur, Blau-moll, Gelb-dur, Gelb-moll, so möchte man sagen. Blau-dur dominiert; darin verrät sich das Pariserische; so wenig sonst diese Kunst zu lokalisieren ist…

Der Kurier – BUE

 

Einige Auszüge aus der Kasseler Presse:

Der Meister der blauen Farbe…Zu seiner Arbeitsweise sagt Kerg: “Ich gehe von der Farbe aus wie ein Dichter vom Wort oder ein Musiker vom Ton, das heißt, ich beginne mit einem Farbfleck, der, auf die leere Leinwand gesetzt, zu wirken beginnt. Er wirkt in meinem Geiste, er ruft die Erinnerungen hervor, er verwandelt sicht, paart sich, kombiniert sich, er formt meinen Geist, meine Gedanken, mein Gefühl, er formt die Welt, meine bestimmte Welt; später den Gedanken, das Gefühl, die Welt des Beschauers. So konkretisiert sich also das Bild aus einem einzigen Fleck Farbe…” Aus diesen “Erklärungen”, wenn man diese Sätze so nennen will, ergibt sich schon, wie man sich den Bildern Kergs nähern soll: Man soll keine Gegenstände in ihnen suchen, sondern man soll ihrem Rhythmus, ihrer Dynamik, der Struktur ihrer Farbe, ihrer Beziehung nachgehen. Die Bilder atmen alle Stimmungen, Situationen, ja Landschaften, Architekturen, die vor ihrem Werk irgendwo in der Welt, meist in südlichen Gegenden Frankreichs, existieren. Kerg nahm dieses Geschaute und Erfühlte in sich auf und verarbeitete es gedanklich, bis der erste Farbfleck auf der Leinwand entstand. Deshalb sind auch diese Bilder, die jetzt in Kassel hängen, fast durchweg fröhlich, weil sie Sonne, Wärme, den Glanz des ewig blauen Meeres, die Kraft des Gesteins und die Wohligkeit des heißen Sandes an der Küste noch in sich tragen. Vielleicht mit einer Ausnahme. Das Bild “Prisonnier” (Gefangen), das sich in kalten blauen, weißen, grauen Farben präsentiert, läßt alle Wärme vermissen, weil sein Gedanke, seine Erinnerungen, sein Thema keine Wärme verträgt…

Kerg ist ein Meister der blauen Farbe, er bevorzugt sie zusammen mit Rot am stärksten. Es ist diesem Maler gelungen, in jahrelanger Arbeit dem Blau soviel Varianten, Tönungen, Reflexe, verschiedene Gewichte und unterschiedliche Belichtungen zu geben, daß man oft verzaubert vor diesen, von blauen Tönen beherrschten Bildern steht. Das gilt für “Schatten und Licht”, das ganz aus dem Blau lebt, mit ein wenig Braun, köstlich mit dem kleinen roten Akzent unten rechts. Das gilt für “Weichende Schatten”, eine Sinfonie in Blau, für “Die Sonne traf den Schnee”, bei dem sich die blauen Farben mit grünen Einsprengseln mischen, und das gilt auch für “Klarer Morgen”, ein faszinierendes Bild, in dem die roten und blauen Töne dem herrschenden Blau erst das Leben geben.

…Kerg, der eine Zeitlang Bilder schuf, die dem entsprachen, was wir heute “Tachismus” nennen, gehört zu den bedeutendsten Malern des westlichen Kulturkreises. Er stand eine Zeitlang der Gruppe “Abstraction-Création” (1934-36) nahe und verleugnet auch heute noch nicht Eleganz und Logik der französischen Schule. Die liebenswürdige, unaufdringliche Kraft seiner Bilder, die den Besucher nicht anspringen, ihn nicht mit Dämonie bewältigen wollen, sondern ihn auffordern, an der Freude der Gestaltung, die der Maler beim Werden dieser Werke selbst empfand, teilzunehmen, macht das Werk von Theo Kerg bedeutend und wird ihm den Bestand sichern…

Kasseler Post – Fhs


Die Stadt, deren König ein Kind war” – In der Stille nach Gewittern und Naturkatastrophen erklingt die Flöte des Pan. Nach den erregenden Stein- und Bronzedramen des Schweizer Bildhauers D’Altri im weiten Freiraum des Wilhelmshöher Parkes musiziert der Pariser Maler Theo Kerg in der anmutigen Klausur des Bellevueschlößchens ein orphisches Lied, das als strahlende Kantilene von seltener Klarheit und Reinheit aus dem furiosen Konzert der modernen Kunst aufsteigt. Diese Malerei ist indes keineswegs weich oder gefällig. Sie hat Kraft und charaktervolle Tiefe, sie ist zu strenger Ordnung diszipliniert und modern im besten Sinne. Sie ist – in der umstrittenen, aber nun einmal eingebürgerten Katalogisierung – abstrakt oder zumindest weitgehend abstrahierend. Sie steht in ihrer apollinischen Ausgeglichenheit und mit ihrer lyrischen und romantischen Gehobenheit folgerichtig am Ende einer Entwicklung, die wie immer mit grundsätzlichen, kühlen geometrischen Analysen begann. Mit einem Hinweis auf seinen Lehrer Paul Klee, ist der künstlerische Standort Theo Kergs in dem von Klees meditativer Traumwelt beeinflußten Pariser Malerkreis um den Altmeister Roger Bissière näher eingekreist.

Im übrigen entwickelt Theo Kerg seine Bilder in engem Kontakt mit den letzten Zeitströmungen fast ausschließlich aus der Farbe, vorwiegend aus einer Farbe, der gefährlichsten und empfindlichsten, dem Blau, das er in seiner ganzen Spannweite bis zu den feinsten Nuancen und Übergängen zum Grün und Violett ausschöpft und zu seiner kostbarsten und intensivsten Wirkung bringt. Daneben gibt es noch ein sattes, fast altmeisterliches Rot auf seiner Palette, ein Gelb, von der warmen Leuchtkraft eines in dunkler Nacht gastlich erleuchteten Fensters, ein nobles Grün, u.a.

Eingebettet in helles Blau, Grau, Rosa usw. schwimmen blaue oder rote Farbinseln von zauberhaftem Wohllaut auf der Fläche, mitunter von kristallinischem Weiß wie von der Gischt einer Brandung umsprüht (Au Pied des Pyrénées). Diese in sich versammelte, inselhafte Abgeschlossenheit ist charakteristisch für die Bilder Theo Kergs. Sie strahlen die kontemplative Stille aus, in der sie gemalt wurden, und übertragen sie unmittelbar auf den Betrachter. Im Bellevueschlößchen konnten kleine Kabinette zu abgeschlossenen Oasen der Sammlung und der Ruhe gehängt werden.

Daneben überlagern und überschneiden sich auf dunkeln und hellen Flächen horizontale und – sparsamer – vertikaler Linien und Farbflecken zu rhythmischen Strukturen und klaren Texturen mit Durchblicken in magische Räume. Von der Weltenferne der Bilder “Ombres qui passent” und “Le soleil a rencontré la neige” spannt sich der Bogen über das in geheimnisvollem Dunkel mit wunderbaren Farben erzählte Märchen “La ville dont le roi était un enfant”, das phantasievolle Poem “Reflets” u.a. bis zu dem in nächster Nähe improvisierten liebenswürdigen Scherzo der Gouache “Port”.

Was den Ausstellungsbesucher am stärksten überraschen wird, ist die direkte und leichte Zugänglichkeit dieser abstrakten Malerei, dieser in Farbflecke übersetzten Traumdichtungen. Die Verbindung des Menschen mit seiner Umwelt wird zwanglos und unmerklich vollzogen. Das Erlebnis einer Landschaft, von Naturereignissen oder kosmischen Vorgängen hat sich in so durchsichtiger Klarheit niedergeschlagen, daß auch im verhärteten Gemüt Saiten zum Klingen gebracht werden. Die Bilder Theo Kergs eröffnen die Zwiesprache mit so unwiderstehlichem Charme, mit so hinreißendem poetischem Schwung und einer menschlichen Wärme, daß auch der kunstfremde oder voreingenommene Besucher engagiert ist, ehe er sich auf schiefe und intellektuelle Fragen besinnen kann.

Kassel gehört mit zu den ersten deutschen Städten, die den im Bundesgebiet weniger als in den meisten europäischen Ländern bekannten Maler ausstellen. Das soll ausdrücklich festgelegt werden. Denn, abgesehen von der “documenta” ist diese kleine, aber sehr gehaltvolle Schau, die in ihrer künstlerischen und geistigen Substanz als französische Entsprechung deutschen Kollektiven, wie etwa denen von Heinz Trökes und Emil Schumacher folgt, eines der beglückendsten Ausstellungserlebnisse der letzten Jahre, dem das stilvolle Bellevueschlößchen mit seinen fein proportionierten Maß- und Raumverhältnissen weit mehr als den üblichen Rahmen gibt.

Hessische Nachrichten – Friedrich Herbordt


Kassel verdankt dem Direktor der Werkkunstschule Jupp Ernst die Bekanntschaft mit einem Maler, den man heute schon zu den großen europäischen Begabungen rechnen darf, und der später in der Kunstgeschichte wohl seinen festumrissenen Platz einnehmen dürfte: Zum ersten Male stellt der Luxemburger Theo Kerg bei uns aus – im Bellevueschloß – und es dürfte wenige Besucher geben, die von seinen Bildern nicht gefesselt werden.

Denn, wenn überhaupt, dann geht von diesem “Abstrakten” eine Faszination aus, der man sich kaum entziehen kann. Die Bilder, so “gegenstandslos” sie sind, sprechen den Betrachter unmittelbar an. Sie beschäftigen seine Phantasie, sein Schönheitsempfinden, seinen Sinn für leuchtende Farben. Mit einem Wort: die Bilder befriedigen das ästhetische Empfinden des Betrachters. Auch wer “moderner” Kunst distanziert oder gar mit Ressentiments gegenübertritt, wird vor Kergs Kompositionen sein Urteil einer nachdenklichen Revision unterziehen.

Der kunstkritisch Geschulte wird eine Wahlverwandtschaft Kergs mit Paul Klee feststellen, allerdings eine sehr entfernte Wahlverwandtschaft. Denn Kerg ist eine durchaus eigenen schöpferische Persönlichkeit. Seine Bilder sind liebenswerte Visionen, locker komponiert, idyllisch und versponnen. Er ist ein Dichter in Farben, der die Harmonie der Welt besingt. Er ist ein Poet, ein Lyriker. Alles Dämonische und Dramatische bleibt ihm fremd. Seinen Bildern fehlt das Erregende, Aggressive, Übersteigerte, das in der modernen Kunst eine so große Rolle spielt, sie bisweilen abstoßend macht. Kergs (auch handwerklich sehr saubere Arbeiten) sind einfach schön. Es kommt hinzu, daß die dem Maler eingeborene lateinische Klarheit ihn vor der größten Gefahr der modernen Kunst bewahrt: dem Manierismus. Die Bilder sind klar komponiert, in den Farbschichtungen fast geologisch, in den Farbakkorden von reinem Klang. Der Maler gab ihnen zwar Titel (bezeichnender Weise sehr poetische Titel) – es bleibt dem Besucher aber ungenommen, die eigenen Phantasie sprechen zu lassen und den Visionen eigene Deutungen zu geben.

Kergs liebste Farbe ist die vielleicht schönste Farbe, das Blau. Er beherrscht deren Skala mit einer Virtuosität, wie man es bisher kaum erlebte. Alle Schattierungen sind vorhanden vom satten tiefen Blau bis zum Blaugrün, Kobalt, Ultramarin und Violett. Dunkelrote, graue, graugrüne und rosa Töne geben den zumeist horizontal konstruierten Bildern die Glanzlichter. Sie leuchten über der Tiefe des Blau, lassen die schöpferische Phantasie eines großen Malers erkennen, der von der Graphik kommend, zu einem der großen Meister der Farbe wurde.

Kasseler Zeitung – C.K.

xnxx,
xvideos,
xvideos,
hentai,
porn,
xnxx,
sex việt,
Phim sex,
tiktok download,
mp3 download,
download tiktok,
Legitimately Meaning,
save tiktok,
MY FREE MP3,
porno,